Der Nam Hong Son - Kung Fu - Stil

Von unschätzbarem Wert für uns ist es, Kung Fu aus erster Hand gelehrt zu bekommen. Großmeister Hoang Quang kommt aus Nordvietnam und ist einer der wenigen Vertreter des Nam Hong Son - Stils in Deutschland. Mit seinem Großvater Nguyễn văn Tộ begann die Geschichte des Stils.

Nam Hong Son ist eine Synthese aus den grundlegenden Traditionen des nördlichen und südlichen Shaolin Kung Fu (Chin: 少林拳) sowie Vo dan toc Viet-nam. Die Techniken dieses Stils sind, wie im klassischen Shaolin Kung Fu, häufig nach Tieren, wie Adler, Affe, Gottesanbeterin und Löwe, benannt. Die zentrale Rolle spielen jedoch die wohl bekanntesten Vorbilder:

Drache Dieser steht für Konzentration und Willenskraft. Die Bewegungen sind schwingend, anmutig und energievoll.
Kranich Er gilt als intelligent, rasch und elegant. Der Stand auf einem Bein ist typisch und die zum Kranichschnabel geformte Hand eine gefürchtete Waffe.
Leopard Schnelligkeit und Agilität sind seine Stärken. Dieser Charakter zeigt sich in kurzen, explosiven Stößen, vor allem mit den Fingerknöcheln.
Schlange Ihre Bewegungen sind ruhig, geschmeidig und fließend, doch sie stößt blitzschnell zu. Ihr wird auch die Technik der giftigen Hand zugeschrieben.
Tiger Er ist wild, mutig und äußerst kraftvoll. Diese Energie manifestiert sich in kurzen, kraftvollen Stößen mit der geöffneten Krallenhand.

Anstatt Imitation der Bewegungen ihrer Namensgeber sind die Techniken Spiegel von deren Strategien und Stärken im Kampf. In ihnen kommen aber auch Schönheit und Natürlichkeit zum Ausdruck. Für den Außenstehenden mögen sie zunächst unökonomisch oder gar lächerlich wirken, doch neben Kraft, Schnelligkeit und Eleganz sind Erfahrung und Effektivität ihr wahres Wesen.

Wie Wörter in einem Buch, sind die Techniken in Kombinationsformen, den sogenannten Bài Quyền, festgehalten. So lassen sie sich besser verinnerlichen und effizient trainieren. Die Kombinationen bilden die Basis für das Erlernen dieser Kampfkunst und werden deshalb in jedem Training wiederholt. Darauf aufbauend folgt das systematische Erlernen der Anwendungen und letztendlich der Freikampf.

Die eigentliche Bezeichnung für Kampfkunst ist Wǔ Shu (Chin: 武术), doch heutzutage ist besonders in der westlichen Hemisphäre Kung Fu (Chin: 功夫, Gōng Fu) der übliche Begriff, er bedeutet mühevolle Arbeit, aber auch Fähigkeit und Können. Das beschreibt sehr treffend, dass man diese Kampfkunst nur durch selbstständiges, am besten tägliches Training erlernen und meistern kann. Innerhalb des Vereins trainieren wir 2- bis 3-mal pro Woche folgende Schwerpunkte:

Mittlerweile kennen wir uns im Verein schon viele Jahre und sind immer wieder von der Schönheit und Tiefe dieser Kampfkunst fasziniert. Kung Fu kann man bis ins hohe Alter hinein betreiben und man findet genügend Inhalt und Lernstoff bis ans Lebensende.